Stellungnahme zu den Themen Restraumgestaltung, Arbeitsplätze und Mobilität

16.02.2019

CDU- Fraktion informiert über die Arbeit des Arbeitskreises „Strukturwandel“

Anlässlich der Sitzung des CDU- Arbeitskreises am 04. Februar 2019 wurden die Themen Restraumgestaltung, Arbeitsplätze und Mobilität diskutiert und ausgearbeitet. Die Bewertung des Arbeitskreises zu diesen Themenkreisen sieht wie folgt aus:


Zur Thematik Restraumgestaltung:


Die Durchführung der Restraumgestaltung wird als existentielle Notwendigkeit für die zukünftige Fortentwicklung des Stadtgebietes gesehen. Aus Sicht des Arbeitskreises ist es zwingend erforderlich, dass die derzeit industriell/betrieblich genutzte Stadtfläche von ca. 21 Quadratkilometern im Tagebau bei Stilllegung des Braunkohleabbaus rekultiviert wird. Ohne eine Rekultivierung der Fläche kann Elsdorf nur als Verlierer aus dem Strukturwandel hervorgehen.
In dem Zusammenhang stellt die „Böschungsproblematik“ eine besondere Herausforderung dar. In ihrer derzeitigen Ausprägung ist diese recht steil und tief auf Elsdorfer Seite abfallende Böschung nach Auffassung des Arbeitskreises nicht dauerhaft standsicher. Sie muss nivelliert bzw. aufgefüllt werden.
Niemand sollte sich in diesem Kontext idyllischen Vorstellungen von der Entstehung eines Sees vor den Toren Elsdorfs hingeben. Nach Kenntnis bzw. Einschätzung des Arbeitskreises würde es mindestens 50 Jahre dauern, bis das Tagebaugebiet auf natürlichem Weg mit Wasser aufgefüllt wäre. Eine Einspeisung von Rheinwasser erscheint nach dem letzten Hitzesommer eher unwahrscheinlich. Insoweit betrachtet der Ausschuss die „Böschungsproblematik“ auch mit einiger Sorge.
Bezüglich der Restraumgestaltung sind ebenfalls die ca. 1000 Hektar frühere landwirtschaftliche Fläche zu berücksichtigen. Sie müssen für die Landwirtschaft wieder verfügbar gemacht bzw. rückübertragen werden. Eine Situation, wonach wir diese Fläche als „Land im Loch“ liegen haben, ist nicht hinnehmbar.


Zur Thematik Arbeitsplätze:


Bei einem vor- bzw. frühzeitigen Abbau von Tagebau- und Kraftwerkskapazitäten werden im Gebiet der Stadt Elsdorf unmittelbar ca. 1200 Erwerbstätige sowie die in etwa gleiche Anzahl mittelbar betroffen sein. Hierbei handelt es sich durchweg um hochwertige Industriearbeitsplätze. Der Arbeitskreis erhebt die Forderung, für diese Arbeitsplätze adäquaten Ersatz zu schaffen. Die Vorhaben bzw. Planungen, in der Region hoch technologisierte Arbeitsplätze sowie ggf. Behörden anzusiedeln, sind kein umfassender Ersatz für die Betroffenen, sondern eher eine Chance bzw. ein Angebot für Spezialisten bzw. für junge Berufseinsteiger.
Zur Thematik Mobilität:


Die Stadt Elsdorf war in den zurückliegenden Jahren durch den Tagebau hinsichtlich ihrer verkehrsmäßigen Anbindungen nach Westen stark eingeschränkt. Die Bahnanbindung ging in den 1990er Jahren verloren. Von daher ist es naheliegend, dass der Arbeitskreis im Rahmen des Strukturwandels Forderungen formulieren wird, die auf die Wiederherstellung der Straßenanbindung in Richtung Düren, den Ausbau und Anschluss der Tagebaurandstraße als südliche Umgehung Elsdorfs sowie auf den wiederherzustellenden Anschluss an das Schienennetz abzielen. Eine Bahnanbindung  an die Zentren Düsseldorf/ Aachen / Köln wird gefordert. Hier können die Kohlebahnen eine zentrale Rolle und Chance bieten.
Zudem hält der Ausschuss eine Verbesserung der Pendleranbindung beispielsweise durch Schnellbuslinien in der Region für erforderlich, da durch den Strukturwandel ein höheres Pendleraufkommen zu erwarten ist.